Über 900 Zuschauer am Mero – Traumkulisse für Ortsderby und Führungstreffer, trotzdem wieder keine Punkte

Rekordkulisse für den KSC, aber die Punkte gehen an den arrivierten Ortsrivalen: Der SV Heimstetten siegt beim Kirchheimer SC mit 3:1 (1:1) und hat den zweiten Tabellenplatz weiter in Reichweite.

Kirchheim/Heimstetten – So viele Zuschauer hat der Kirchheimer SC noch nie zu einem Pflichtspiel auf der Sportanlage am Merowinger Hof begrüßt: 900 Besucher wollten das zweite Bayernliga-Ortsderby dieser Saison erleben. Bevor aber die Kulisse bei schönster Herbstsonne in Fahrt kam, gab es eine Schweigeminute für Karl Socher. Das KSC-Gründungsmitglied verstarb im Alter von 81 Jahren, ihm zu Ehren spielten die Platzherren mit Trauerflor.

 

Rekordkulisse: 900 Zuschauer sehen im Stadion am Merowinger Hof das Ortsderby.
Rekordkulisse: 900 Zuschauer sehen im Stadion am Merowinger Hof das Ortsderby. – Foto: Dieter Michalek

 

Cazorla bringt Kirchheim in Führung

Die SVH-Supporter Hoaschdenger Buam läuteten die Partie mit ein paar Pyros ein: „Zu heiß für mich in dieser Stadt“ stand auf einem der Banner, hinter denen sie sich dabei versteckten. Die Gastgeber empfingen den Gegner in der eigenen Hälfte, machten die Räume eng, bauten auf schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn und weite Bälle vorwiegend auf Zielspieler Alessandro Cazorla. Die 12. Spielminute machte den Kirchheimern Hoffnung, dass diese Taktik des Zerstörens womöglich aufgehen könnte: Cazorla übertölpelte an der Mittellinie Reza Sakhi Zada, enteilte Heimstettens Innenverteidiger, umkurvte noch Torwart Maximilian Riedmüller und schob zum vielumjubelten 1:0 ein.

 

Im Derby geht’s zur Sache: KSC-Torwart Nicolas Beilhardt und Reza Sakhi Zada (linkes Bild) prallen aufeinander.
Im Derby geht’s zur Sache: KSC-Torwart Nicolas Beilhardt und Reza Sakhi Zada (linkes Bild) prallen aufeinander. – Foto: Dieter Michalek

 

 

Kurz darauf rettete KSC-Keeper Nicolas Beilhardt mit einer Klasse-Fußabwehr gegen Manole (14.), leistete sich dann aber einen folgenschweren Patzer, als er zu weit aus seinem Kasten herauskam und den Ball nicht erreichte: Kubilay Celik bedankte sich mit dem 1:1, Manole schrieb sich einen Assist gut (22.).

Bis zur Pause blieben weitere Torraumszenen selten, weil sich Kirchheimer aufs Verteidigen konzentrierte und Heimstetten nicht hinter die Kette(n) kam. Nach der Pause das gleiche Bild: Die Gäste nahmen mit gefühlt 80 Prozent Ballbesitz immer neuen Anlauf. Einziger und am Ende entscheidender Unterschied war dabei, dass die Kirchheimer kaum noch für Entlastung sorgten. „Es war schwierig für uns, wir brauchten viel Geduld und eine Lösung“, sagt SVH-Coach Roman Langer, der mit seinem Freund und Trainerkollegen Steven Toy darin übereinstimmte, dass es am Ende ein verdienter Gästesieg war. „Kompliment an die Jungs, die wirklich alles gegeben haben! Leider hat es nicht gereicht“, sagt Toy.

Kirchheims Spielertrainer rettete nach einem Celik-Abschluss auf der Linie (62.) – unmittelbar vor dieser Aktion und kurz danach hatten Simon Werner und Lukas Riglewski ein Tor für den Ortsrivalen auf dem Fuß. Der ehemalige Heimstettner Regionalliga-Spieler Toy verlor dann den Ball sechs Meter vor dem eigenen Kasten an Yamin H-Wold. Heimstettens Joker schloss überlegt ab (78.) und kürte sich mit dem Treffer zum 3:1 endgültig zum Matchwinner (90.+2). (Guido Verstegen)